Editorial Nr. 60
Liebe Leserinnen und Leser,
die Frage nach dem Verhältnis des Menschen zur Technik ist immer auch eine Auseinandersetzung mit dem Menschen als Schöpfer eigener Geschöpfe. Setzt der Mensch sich selbst als Schöpfer an die Stelle Gottes oder greift er in seinem schöpferischen Tun seine Gottebenbildlichkeit auf? Ist in des Menschen Schöpfertum Gott als Schöpfer selbst erkennbar (siehe Titelthema)?
Was unterscheidet aber den Menschen als Schöpfer von Gott dem Schöpfer? Und kann der Mensch als Schöpfer zugleich auch Herrscher sein? Beherrscht er eben seine »Geschöpfe«?
Das Thema Technik hat – nicht nur im Unterricht – viele verschiedene Facetten. Ganz schnell sind wir mit unserer Technik-Kritik, das haben wir auch in der Redaktion gemerkt. Was, wenn die Technik zu viele Gefahren birgt? Was, wenn sie von uns selbst nicht mehr beherrschbar ist? Was, wenn wir uns durch die Technik nicht mehr persönlich begegnen?
Stellen sich unsere Schülerinnen und Schüler auch diese Fragen, die mit einem ganz anderen und scheinbar viel selbstverständlicheren Umgang mit Technik aufgewachsen sind? Vielleicht, aber war der Unterschied im Umgang mit neuer Technik nicht immer so zwischen den Generationen?
Aus all unseren Gedankensammlungen ist ein Technik-Heft entstanden, das diese von vielen verschiedenen Seiten beleuchtet. Der Zusammenhang von Technik und Ethik wird genauso thematisiert, wie die Frage nach dem Umgang mit ausgedienter Technik. Sie finden alte Gedanken zu einst neuester Technik und moderne Lernsituationen zum Themenkreis. Sie können Unterrichtsanregungen zur Beschäftigung mit alten Technik-Mythen entdecken und ausprobieren, welche Utopien mit Hilfe der Technik denkbar werden.
Schauen Sie rein, lassen Sie sich inspirieren, erfahren Sie, was machbar ist.
In der nächsten Ausgabe, dem Sonderheft »Neue Medien im RU«, wenden wir uns dann selber der Anwendung von neuester (Medien-) Technik im Unterricht zu. Auch dafür ist es gut, sich zuvor mit dem Thema beschäftigt zu haben.
Viel Spaß beim Lesen, Entdecken, Probieren und Erfahren
wünscht Ihnen für die Redaktion
Ihre Ina Schubart